Erfahrungsbericht Praktikum in Paris (Frankreich)
Praktikumsbericht – internationale deutsche Schule Paris
Vom 05.09.22 – 21.10.22 durfte ich an der internationalen deutschen Schule in Paris
(iDSP) mein fachdidaktisches Praktikum an der Grundschule absolvieren und so
Einblicke in eine deutsche Auslandsschule bekommen. Ich wollte gerne in ein
französischsprachiges Land, da ich die Sprache selbst vier Jahr lang lernte und Paris
ein großer Traum von mir war.
Im Internet bin ich auf die Seite der iDSP gestoßen, da ich mich nach deutschen
Auslandsschulen erkundigt habe, die es überall auf der Welt gibt. Nach meiner
schriftlichen Bewerbung für einen Praktikumsplatz, habe ich eine Zusage vom
Schulleiter Herr Dr. Becker erhalten und konnte mich auf die Suche nach einer
Unterkunft machen.
Die Wohnungssuche gestaltete sich recht einfach, da wir Praktikant*innen eine Liste
mit Kontakten von Privatpersonen erhielten, die Wohnungen/ Studios in Schulnähe
vermieten und an die wir uns wenden konnten. Allerdings ist es sehr zu empfehlen,
frühzeitig anzufragen und den Aufenthalt zu planen. Ich habe circa neun Monate
vorher mit der Planung angefangen. Ratsam ist es sich für ein Stipendium des DAAD
zu bewerben, eine umfassende Beratung habe ich damals vom International Office
der FAU bekommen.
Die Schule ist eine Privatschule in Saint-Cloud, einem westlichen Vorort von Paris.
Auf dem Gelände befinden sich die Grundschule, sowie eine weiterführende Schule,
an der man sowohl einen Mittelschulabschluss, Realschulabschluss und sein Abitur
oder AbiBac (deutsches und französisches Abitur bzw. Baccalauréat) absolvieren
kann. Die Klassengrößen sind sehr klein, sodass in manchen Klassen nur 16
Schüler*innen zur Schule gehen.
An meinem ersten Schultag an der Grundschule wurde ich sehr herzlich vom
Lehrerkollegium empfangen und meiner Mentorin zugeteilt, die mich sodann mit in
ihre vierte Klasse nahm und mich immer tatkräftig bei der Planung meiner
Unterrichtsstunden, die ich im Rahmen des fachdidaktischen Praktikums hielt,
unterstützte.
Die Schule orientiert sich am Lehrplan von Baden-Württemberg. An der Schule wird
überwiegend deutsch gesprochen, allerdings haben die Kinder, je nach
Sprachniveau, fast jeden Tag eine Stunde Französischunterricht.
An der Schule gibt es Nachmittags-AGs und eine Hausaufgabenbetreuung nach der
Mittagspause, in der ich gerne unterstützt habe. Besonders positiv ist mir die
Heterogenität der Schüler*innen aufgefallen, da viele Kinder mehrsprachig
aufwachsen und sich gegenseitig unterstützen. Oft durfte ich daher, ein paar Kinder
einzeln im Fach Deutsch fördern.
Insgesamt waren wir an der Grundschule vier Praktikantinnen, in unterschiedlichen
Klassen aufgeteilt, sodass wir oft gemeinsam Zeit verbrachten. So hatten wir die
Möglichkeit, uns im Praktikum auszutauschen und auch zusammen nach der Schule
und am Wochenende nach Paris zu fahren. Von Saint-Cloud konnte man sehr
schnell mit dem Bus zur Metrolinie 10 gelangen, aber auch zu dem Transilienzug L,
mit dem man sehr schnell nach Paris gelangte. Außerdem ist Saint-Cloud nur unweit
von Versailles entfernt, sodass wir öfter mit dem Bus dorthin gefahren sind.
Als Fahrkarte ist es sehr ratsam einen Monatspass „pass navigo découverte“ zu
kaufen, den man an jedem Ticketschalter für circa 75 € eines größeren Bahnhofs
erwerben kann. So kann man unbegrenzt in den Zonen 1 – 5 fahren.
Während meiner Zeit in Paris habe ich versucht viele Freizeitangebote zu nutzen.
Unter 26-Jährigen ist es möglich, fast alle Museen in Paris kostenlos zu besichtigen.
Häufig war ich mit meinen Mitpraktikantinnen unterwegs, habe aber auch des Öfteren
die Stadt allein besichtigt. Sehr gerne habe ich mich im Univiertel in der Nähe des
Pantheons (5. Arrondissement) aufgehalten und im Jardin du Luxembourg (6.
Arrondissement).
Die Sprache Französisch zu sprechen ist kein Muss, aber ein deutliches Plus, da
man sich so besser verständigen kann und auch mit Pariser*innen ins Gespräch
kommt. Ich selbst habe es damals in der Schule gelernt und muss sagen, dass man
schnell wieder reinkommt, wenn man sich nur traut zu sprechen. Allerdings haben
ein paar der Praktikantinnen kein Französisch gesprochen und sind damit auch gut
zurechtgekommen.
Abschließend ist zu sagen, dass ich unglaublich dankbar bin, diese Zeit erlebt haben
zu dürfen, so viele neue, großartige Menschen kennengelernt zu haben, viel für mich
und meinen späteren Unterricht gelernt zu haben und auch an manchen Hürden
gewachsen zu sein. Allein zu reisen, mag anfangs etwas beängstigend sein, aber es
lässt einen wachsen und neue Seiten an einem entdecken lassen, die einem keiner
mehr nimmt. Ich werde diese Zeit niemals vergessen.